Leider genügt es oft nicht, den Konsum von Alkohol, Zigaretten und Schlafmittel zu reduzieren, um sich Nachts vor Schnarchanfällen zu schützen. Bei vielen Schnarchern sind körperliche Ursachen die Übeltäter. Zum Einen kann es durch eine Krümmung der Nasenscheidewand zu blockierten Atemwegen kommen eine genetische Veranlagung, die das Schnarchen garantiert. Auch große Polypen oder eine Fehlstellung von Ober- und Unterkiefer verursachen Scharchen, und ebenso sind hierbei die Gene verantwortlich. Wer im Frühjahr unter Heuschnupfen leidet oder von anderen Allergien geplagt ist, kann auch dort seine persönliche Ursache für das Schnarchen finden. Durch die allergische Reaktion schwellen die Schleimhäute an, deshalb kann die Atemluft schlechter zirkulieren. Der Körper will sich seinen Sauerstoff mit Gewalt holen. Dabei beginnt das Gaumensegel zu beben. Auch eine Mandelentzündung könnte die Ursache für das Schnarchen sein.

Es scheint so, dass die weiblichen Hormone das Risiko minimieren. Wie genau sie als Anti-Schnarch-Schutz fungieren, ist jedoch unbekannt. Im Gegensatz dazu scheinen Männer eine stärker ausgeprägte genetische Anlage für das Schnarchen zu besitzen.

Bei Übergewichtigen wird Fett nicht nur an den Hüften und am Bauch gespeichert. Fettgewebe setzt sich auch in vielen anderen Regionen des Körpers an z. B. im Rauchenraum. Dadurch verengen sich die Atemwege und es erhöht sich das Schnarchrisiko.

Eine Atemmaske wird bei einer CPAP-Therapie eingesetzt. Durch einen leichten Überdruck in den Atemwegen verhindert sie, dass sich der Rachenbereich durch entspannte Muskeln verengt. Dadurch wird das Schnarchen verhindert. Eine Atemmaske wird zur Behandlung der Schlafapnoe verwendet und nicht zur Therapie gegen das Schnarchen. Die Kosten für eine Atemmaske liegen ca. zwischen 1.500 € und 5.000 €.

Alkoholkonsum senkt den Muskeltonus und dämpft den Atemantrieb. Durch den geminderten Tonus erschlafft das weiche Gewebe im Rachen und gerät während des Atmens in Schwingungen, wodurch die Schnarchlaute entstehen. Also Finger weg von Alkohol.

Das Schnarchen kann eine Lautstärke von bis zu 80 Dezibel erreichen und ist somit mit der Lautstärke eines Presslufthammers vergleichbar. Ein Schnarcher schläft nicht so gut, wie es vielleicht scheinen mag. Die Wissenschaft ist dem seit einiger Zeit auf die Spur gekommen: Durch das Schnarchen werden die beidseitigen Halsschlagadern ständig in Vibration versetzt. Dadurch wird die Innenschicht dieser Gefäße, die für die Sauerstoffversorgung des Gehirns zuständig sind, auf Dauer geschädigt. Eine Arteriosklerose kann entstehen, ein Schlaganfall droht. Dass Schnarchen mit Atemaussetzern gesundheitsgefährdend ist, wissen wir schon lange. Atemaussetzer versetzen den Körper in Stress, wobei vermehrt Insulin ausgeschüttet werden, was die Insulinresistenz steigert und die Entwicklung von Diabetes begünstigt.

Generell gilt es, die individuellen Ursachen für Schnarchen herauszufinden. Diese können vielfältig sein. Wenn Menschen schnarchen, sind die Ursachen oft anatomischer Natur. Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, eine Nasenscheidewandverkrümmung, vergrößerte Mandeln, Polypen oder erschlaffende Muskulatur im Nasen-Rachenbereich behindern eine freie Atmung. Andere Ursachen für Schnarchen können Übergewicht, Medikamente, Alkohol und Rauchen sein.

Mangelnder und gestörter Schlaf hat zunächst Auswirkungen auf die Psyche, auf die Arbeitsleistung und letztlich auch auf die Qualität der Beziehung.

Im wahrsten Sinne des Wortes können wir von Glück reden, dass unsere Muskulatur im Rachen und im Gaumen sehr weich ist, dadurch war die ausdifferenzierte Entfaltung unserer Sprache erst möglich. Doch liegen auch hier die Ursachen für das gehasste Schnarchen: Wenn die Muskulatur im Halsbereich zu weich ist, fängt das sogenannte Gaumensegel in der Atemluft an zu flattern und es beginnen die typischen Schnarch-Geräusche. In der früheren Menschheitsgeschichte waren die Artgenossen, die in der Nacht laut scharchten, den anderen weit überlegen: Durch ihre Lautstärke und die aggressiv klingenden Töne haben sie Raubtiere ferngehalten. Doch dieser Sinn des Schnarchens kann uns heute nicht mehr trösten vor allem wenn das Schnarchen kein Raubtier, sondern den eigenen Partner aus dem Bett vertreibt. Ein leises Schnarchen auch habituelles Schnarchen genannt kommt bei dem Großteil der Menschen gelegentlich vor und erreicht nur eine Lautstärke von etwas 20 Dezibel, so laut wie das leise Surren einer Heizung. Mit dieser lesen Form des Schnarchens können fast alle gut leben. Eine echte Qual dagegen ist das obstruktive Schnarchen: 30 % der Erwachsenen leider darunter und schnarchen fast jede Nacht mit einer deutlich höheren Lautstärke von bis zu 50 Dezibel. Der Weltrekord im Schnarchen liegt sogar bei über 90 Dezibel analog zu einem Presslufthammer. Besonnder Männer über 50 Jahren neigen zum obstruktiven Schnarchen, hier sind 80 % davon betroffen. Dies ist daruf zurückzuführen, dass das Gewebe im Hals mit zunehmenden Alter weicher wird und auch das Fehlen von weiblichen Hormonen das Schnarchen begünstigt. Wenn Gaumen und Zäpfchen durch die körperliche Lockerung in der Nacht zu flattern beginnen und das Schnarch-Konzert regelmäßig seinen Lauf nimmt, leidet die Lebensqualität. Selbst wenn der Schnarcher selbst durch sein Schnarchen nicht bewusst wach wird, ist er am nächsten Morgen nicht ausgeruht und leicht reizbar. Sein Bewusstsein bleibt während der Nach womöglicht im Schlaf, jedoch wird der Körper immer wieder von Atemblockaden aufgeweckt eine ware Tortur.

Röcheln, Sägen, Schnappen – Die verschiedenen Arten von Schnarchen bringen nicht nur für Ärger mit dem Partner, sondern stören Nacht für Nacht die gesundheitsfördernde Ruhephase für den Körper. Mit zunehmendem Alter schnarcht im Durchschnitt jeder zweite Mann und jede vierte Frau. Das Schnarchen kann Teil einer Krankheit sein.

Aber auch äußere Faktoren können ein harmloses aber auf Dauer störendes Sägen begünstigen. Damit das Schnarchen nicht zur Qual für den Schnarcher wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Schnarchen einzudämmen oder vollständig aufhören zu lassen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise das RFITT-Verfahren, eine Radio-Frequenz-Induzierte Thermo-Therapie. Hierbei wird ein extrem hochfrequenter Wechselstrom in der Tiefe des Gaumensegels angelegt. Nach dem Eingriff baut der Körper das behandelte Gewebe Stück für Stück ab, so dass mehr Platz im Gaumen entsteht. Weiter kann eine Straffung und Versteifung des Muskels vorgenommen werden. Die Operation erfolgt mit lokaler Betäubung beim Artz. Im Unterschied zu den früher üblichen Eingriffen mit Laser oder Skalpell entstehen dabei in aller Regel keine großen Schmerzen. Durch das schonende Verfahren sollen größere Komplikationen fast vollständig unmöglich sein.