Das Konzeptionsgefäß ist eine Yin-Leitbahn mit insgesamt 24 Punkten. Es beginnt in der Dammmitte und verläuft über das Genitale auf den Rumpf und zieht dort auf der Mittellinie bis zum Kinn. Es endet in der Hautfalte zwischen Kinn und Lippen. Das Konzeptionsgefäß gilt als »See oder Meer des Yin«. Es kontrolliert die Geschlechtsreifung und reguliert das gegenläufige Magen- und Lungen-Qi. Solches zeigt sich z. B. in Übelkeit, Erbrechen oder Asthma. Punkte des Konzeptionsgefäßes werden bei Herz- und Lungenerngenerkrankungen oder Beschwerden im Mund-Rachen- und Kehlkopfbereich massiert. Weitere Anwendungsgebiete sind Nervenschmerzen im Gesicht. Auch Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sowie Menstruationsstörungen gehören zum Einflussbereich des Konzeptionsgefäßes.

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Leber-Meridian ist eine Yin-Leitbahn. In seinem Verlauf befinden sich 14 Punkte. Der Meridian beginnt am inneren Nagelfalzwinkel der großen Zehe mit dem Punkt Leber 1, der auch als »Großer, wackerer Zeh« bezeichnet wird. Auf der äußeren Seite der Großzehe, das heißt in
Richtung der kleinen Zehe, ffihrt der Leber-Meridian über den Fußrücken vor dem lnnenknöchel nach oben. Er zieht weiter an der Unterschenkelinnenseite entlang bis zur Leistenbeuge, wo die Punkte 12 und 13 des Milz-Meridians passiert werden. Von der Leistenregion aus, das
äußere Genitale und den Schambereich umfährend, verläuft der Leber-Meridian nach oben zum Rippenbogen. Der Leber-Meridian endet im sechsten Zwischenrippenraum senkrecht unter der Brustwarze mit dem Punkt Leber 14, der im traditionellen Sinne »Pforte am
Ende der Periode« genannt wird.

 

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Gallenblasen-Meridian ist eine Yang-Leitbahn mit 44 Punkten. Er beginnt im äußeren Augenwinkel und zieht in einer schräg fallenden Linie zum Ohr. Von dort aus steigt er zur Schläfe auf, zieht vor den oberen Ohrmuschelansatz
im großen Bogen um das Ohr herum. Von der Ohrrückseite aus verläuft er über den seidichen Schädel bogenförmig zurück zur Stirn. In einem weiteren Bogen zum seitlichen Hinterkopf und verläuft über Nacken und die Schultermuskulatur zur oberen Schlüsselbeingrube.
Vor der Achselgrube zieht er nach unten. Im Zickzack läuft er die seitliche Rumpfwand hinunter zur Hüfte. Über die Beinaußenseite zieht er vor dem Außenknöchel zum seitlichen Fußrücken. Seine Endstrecke führt über den Fußrücken zur vierten Zehe. Der Gallenblasen-Meridian endet am äußeren Nagelfalzzwinkel der vierten Zehe mit dem Punkt Gallenblase 44.

 

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Perikard-Meridian ist eine Yin-Leitbahn. In seinem overflächlichen Verlauf treffen Sie auf neun Punkte. Seinen Ursprung findet der Perikard-Meridian im vierten Zwischenrippenraum, das heißt zwei Fingerbreiten seitlich einer durch die Brustwarzen gedachten Linie dem Punkt Perikard 1.

In seinem weitern Verlauf steigt der Perikard-Meridian zunächst seitlich der Brustwarzen nach oben. Über den vorderen Rand der Achselhöhle zieht er anschließend über die Innenseite des Armes hinunter zum Handgelenk. Der Perikard-Meridian verläuft weiter über die Handinnenflächen zur Spitze des mittleren Fingers und endet im Zentrum der Mittelfingerbeere mit dem Punkt Perikard 9.

Wie der Herz- und der Dünndarm-Meridian gehört auch der Perikard-Meridian zur Wandlungsphase Feuer.

 

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Drei-Erwärmer-Meridian ist eine Yang~Leitbahn mit 23 wirksamen Punkten. Er beginnt am seitlichen Nagelfalzwinkel des Ringfingers mit dem Punkt Drei-Erwärmer 1 und zieht über den Handrücken, an der Unterarmaußenseite entlang über den Ellenbogen und die Außenseite des Oberarmes. Von hier aus verläuft er parallel zur Schultermuskulatur über den hinteren Schulterbereich und über den Nacken weiter hinter das Ohr, um die Ohrmuschel herum nach vorn zur Schläfe an den äußeren Endpunkt der Augenbraue. Dort endet der Meridian mit dem Punkt Drei-Erwärmer 23. Der Drei-Erwärmer-Meridian reguliert den Energiefluß in den drei Körperhöhlen Lungen-, Oberbauch- und Unterbauchhöhle.

Der Drei-Erwärmer-Meridian ist mit dem Perikard-Meridian im Sinne einer Yin-Yang-Paarung verbunden.

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Nieren-Meridian ist eine Yin-Leitbahn, in deren Verlauf sich insgesamt 27 Punkte befinden. Der Leitbahn beginnt am Übergang vom mittleren zum vorderen Drittel der Fußsohle. Von hier aus zieht sich über die Innenseite des Fußes an einen imaginären Punkt zwischen Achillessehne und Innenknöchel. Dort vollzieht der Meridian eine Schleife um den Knöchel herum und verläuft am Hinterrand der innen Schienbeinkante nach oben, an der mittleren Seite des Oberschenkels entlang und über die Leistenregion zum Rumpf. Auf dem Rumpf verläuft er zunächst unmittelbar neben der Mittellinie des Körpers hinauf bis zum Brustbein. Dort weicht er drei Cun zur Seite ab und zieht parallel der Mittelinie über die Brust zum Schlüsselbein. Der Endpunkt Niere 27 liegt direkt unterhalb des Schlüsselbeines, zwei Cun von der Mittellinie entfernt.

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Blasen-Meridian ist eine Yang-Leitbahn und mit 67 Punkten der längste der zwölf Haupt-Meridiane. Er beginnt am inneren Augenwinkel und zieht zur Stirn-Haar-Grenze. Hier wendet er sich seitwärts zum Punkt Blase 4 an der vorderen Haargrenze. Vor dort zieht er seitlich der Mittelline über den Kopf zum Punkt Blase 10, der am Übergang vom Hinterkopf zur Wirbelsäule liegt. Hier teilt er sich in zwei Hauptäste, die nahezu parallel der Mittellinie über den Rücken laufen. Der inner Ast zieht nach unten über die Kreuzbeinregion und die Gesäßinnenseite zur Oberschenkelrückseite. Der äußere Ast verläuft nahezu parallel über die Gesäßmitte und weiter über die Oberschenkelrückseite zur Kniekehle. Hier vereinigen sich der innere und der äußere Ast im Punkt Blase 40 wieder. Über Wade und Fußaußenkante zieht der Meridian bis zu Kleinzehe.

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Dünndarm-Meridian ist eine Yang-Leitbahn, in deren Verlauf 19 Punkte zu finden sind. Er beginnt am äußeren Nagelfalzwinkel des kleinen Fingers mit dem Punkt Dünndarm 1. In seinem weiteren Verlauf zieht er zunächst an der Außenseite des kleinen Fingers und der Handkante entlang zum Handgelenk. Von dort aus gelangt er über die Außenseite des Unterarmes und den Musikantenknochen seitlich des Oberarmes hinauf zur hinteren Schulterregion. Im Zickzack über das Schulterblatt verlaufend, zieht er schließlich nach vorn zur oberen Schlüsselbeingrube und von hier aus über den seitlichen Hans zum Wangenknochen. Mit einer Zacke zieht der Dünndarm-Meridian nach oben und endet mit dem Punkt Dünndarm 19 vor dem Ohr.

Im Sinne einer Yin-Yang-Paarung ist der Dünndarm-Meridian mit dem Herz-Meridian verbunden.

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Herz-Meridian ist eine Yin-Leitbahn, in dessen Verlauf neun Punkte liegen. Er besitzt einen inneren und einen äußeren Ast.

Der äußere Ast beginnt in der Achselhöhle und verläuft an der Oberarminnenseite über die Innenseite des Unterarmes. Über die Handinnenfläche zieht er zum kleinen Finger bis zum daumenseitigen Nagelfalzwinkel des Kleinenfingers. Hier ist der Punkt Herz 9.

Der innere Ast zweigt vom Herzen aus in drei Teile ab: Ein Teil führt senkrecht nach unten zum Dünndarm, ein Zweiter führt am Mundwinkel vorbei bis zum Auge. Der Dritte läuft quer über die Brust vom Herzen zur Lunge und stößt in der Achselhöhle an die Oberfläche (Punkt Herz 1).

 

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster

Der Milz-Meridian ist eine Yin-Leitbahn. In seinem Verlauf befinden sich 21 Punkte. Er beginnt am inneren Nagelflzwinkel der Großzehe. Weiter verläuft der Milz-Meridian entlang der Fußinnenseite an der Grenze zwischen Fußsohle und Fußrücken und zieht vor dem Innenknöchel vorbei um Unterschenkel. Von dort gelangt er an der inneren Schienbeinkante hinauf zum Oberschenkel. Entlang der Grenze zwischen Oberschenkelvorderseite und -innenseite erstreckt er sich weiter zur Leistenregion. Von der Leiste aus zieht der Milz-Meridian zum Punkt Milz 16 am seitlichen Oberbauch. Von hier aus verläuft er aufwärts an der seitlichen Brustwand entland zum Punkt Milz 20 in zweiten Zwischenrippenraum. Hier biegt der Meridian nach unten ab. Der Endpunkt Milz 21, liegt zwischen der sechsten und siebten Rippe in der Seitenlinie des Körpers.

 

Quelle: Atlas der Akupressur, Bernhard C. Kolster